schreib(t)räume

Christa Lieb – Autorin

Ritual »Morgenseiten«

| Keine Kommentare

Erkenntnis

chrilie ©

Gedanken zu »Morgenseiten«

Vor gut fünf Wochen habe ich (mal wieder) damit begonnen, Morgenseiten zu schreiben. Die Vorgaben sind: Gleich nach dem Aufstehen und mindestens drei DIN-A-4-Seiten. Mein Resümee fällt ernüchternd aus. Ich verstoße gegen zu viele Vorgaben. Ich schreibe selten direkt nach dem Aufstehen und ich erfülle noch seltener den Umfang. Obwohl inzwischen die Zweifel am Nutzen dieses Rituals überhand nehmen, will ich versuchen, noch eine Weile durchzuhalten. Immerhin schreibe ich … Wenn auch nicht das, was in meinen Augen sinnvoll(er) wäre. Vielleicht gibt es eine Langzeitwirkung, die ich bisher noch nicht verspüren konnte, weil ich immer zu früh das Handtuch geworfen habe. Wer weiß …

Ich habe schon oft überlegt, den Inhalt meiner Morgenseiten hier auf meinem Blog zu teilen. Auch deshalb, weil ich vor einigen Jahren mit der Idee gestartet bin, auf diese Art und Weise Interessierte an meinem Schreibprozess teilhaben zu lassen. Zu zeigen, dass das Entstehen eines Romans nicht immer Zuckerschlecken sondern auch mit vielen Hürden verbunden ist. Und dass es einfach seine Zeit braucht, bis ein Buch »fertig« ist. Vielleicht auch, um das Blog mit mehr Leben zu füllen.

Wenn ich aber zurück blättere (was übrigens auch verboten ist) und lese, was mir an manchen Tagen aus dem Stift fließt, komme ich zu dem Schluss, dass ich für diese Art Nabelschau nicht geeignet bin. Vieles ist sehr persönlich. Und wenn man sich (freiwillig) entblößt, läuft man Gefahr, ganz schnell verletzt zu werden. Und dazu bin ich nicht bereit.

Der Akt der Veröffentlichung von Selbstgeschriebenem bietet schon genug Angriffsfläche, wie mir immer wieder bewusst wird … Trotzdem wird es früher oder später ein neues Buch geben. Dieses Versprechen gebe ich heute in erster Linie mir selbst …

Autor: Christa Lieb

 

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.