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Christa Lieb – Autorin

Auch eine Möglichkeit

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Zweifelhafte Marketingstrategie

Zerstörung

Zerstörung - chrilie

Im letzten Newsletter der von mir sehr ge-
schätzten Gerhild Tieger (Autorenhaus-
Verlag) las ich von einer Aktion, die bei mir
ungläubiges Kopfschütteln erzeugte.

Da wird von einer Autorin berichtet, die Zeit,
Energie und jede Menge Kreativität investierte,
um ihre Leserschar danach aufzufordern “Mach
das Buch fertig” (auch Titel des Werkes).

Zuerst dachte ich an das Einfordern gnadenloser Kritik. Weit gefehlt. Tatsächlich ruft sie dazu auf, das Buch zu “ermorden”. Alle Methoden sind erlaubt: erstechen, erschießen, ertränken … Ziel ist die Zerstörung.

Für mich ein irrer Gedanke. Doch die bizarre Marketingstrategie scheint aufzugehen. Sie ist durch diese Aktion mit einem Schlag in vieler Munde und ca. 100.000 Menschen haben 9,90 Euro investiert um das Gekaufte anschließend unbrauchbar zu machen.

Da stellt sich mir die Frage: Wie weit darf man gehen, um Berühmtheit für einen Sommer zu erlangen? Sind alle Methoden erlaubt oder verliert man dabei nicht irgendwann sich selbst?

chrilie

Autor: Christa Lieb

 

2 Kommentare

  1. Kann man mit Erstechen, Erschießen oder Ertränken zerstören, was man sich lesend zu eigen gemacht (oder einverleibt) hat? Oder ist nicht vielmehr das, was man beim Lesen in sich auf nimmt durch das Lesen “unkaputtbar” geworden? Ich finde, das Buch nach dem Lesen zu zerstören greift die Arbeit an sich nicht an, es verhindert nur, dass auch andere sich den Inhalt einverleiben. Mir kommt gerade das Bild in den Sinn etwas so sehr zu wollen, dass man es lieber zerstört als hinzunehmen, dass auch andere es bekommen. Auch wenn das Bild im Bezug auf das Buch hinkt, das gibt es ja nicht nur einmal…

    Gute Nacht und danke für die Gedankenanregung!
    Hannah

    • Aus Sicht des Lesers ein interessanter Aspekt. Zu vergleichen mit Leuten, die berühmte Gemälde erwerben, um sie dann in ihrem Tresor vor den Augen der Weltöffentlichkeit zu verstecken.

      Aber was ist mit den Erschaffern von (Kunst)Werken? Macht es Sinn, Zeit, Kraft und Kreativität zum alleinigen Zweck der Zerstörung zu investieren? Noch immer ein abstruser Gedanke für mich.

      Danke für dein Feedback.

      Chrilie

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