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Christa Lieb – Autorin

Beeindruckende Geschichte

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Vor einigen Tagen kam ich zu dem Schluss, mich von Ballast zu befreien und bin beim Aufräumen auf ein Buch gestoßen, das mich bereits vor Jahren, als ich es zum ersten Mal las, gefesselt hat. Es ist ein dünnes Buch; nur gut 100 Seiten. Doch die Geschichte, die es erzählt, ist von archaischer Kraft.

Piper Verlag

Piper Verlag

»Zwei alte Frauen« – Eine Legende von Verrat und Tapferkeit (erschienen im Piper Verlag, München, erhältlich bei amazon.de) – erzählt die Legende eines Nomadenstammes aus dem hohen Norden Alaskas, die von Generation zu Generation weitererzählt wurde, bis Velma Wallis, eine Nachfahrin dieses Stammes, sie 1993 aufgeschrieben hat, damit sie niemals vergessen wird.

Während eines bitterkalten Winters kommt es zu einer gefährlichen Hungersnot. Wie das alte Stammesgesetz es vorschreibt, beschließt der Häuptling, die beiden ältesten Frauen als »unnütze Esser« zurückzulassen, um den Stamm zu retten. In der Einsamkeit der eisigen Wildnis geschieht das Unglaubliche: Nachdem die beiden alten Indianerfrauen ihre Trauer und ihre Wut überwunden haben, beschließen sie, nicht aufzugeben. Sie besinnen sich auf ihre ureigenen Fähigkeiten, die sie längst vergessen geglaubt hatten und erteilen ihrem Volk so eine Lektion, die dessen Verhalten für alle Zeiten verändern wird …

Das erneute Lesen hat mich ins Grübeln gebracht. Mir ist bewusst geworden, dass man sich schnell von Dingen »befreit«, die sich im Nachhinein manchmal als kostbar und von unschätzbarem Wert herausstellen. Ich werde zukünftig noch achtsamer sein … Und mir ist (wieder einmal) bewusst geworden, dass man nicht aufgeben sollte, auch wenn man den Berg, der sich gerade vor einem auftürmt, für unüberwindbar hält.

chrilie ©

 

 

Autor: Christa Lieb

 

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