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Christa Lieb – Autorin

Alternative

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Mit der Kreativität ist das so eine Sache. Ein falscher Gedanken und … schwupps … macht sie sich dünne. Und momentan gibt es viele Anlässe für falsche Gedanken und einiges, was zumindest mir die Freude vergällt. Und so kommt es, dass ich viel zu oft vor meinem Laptop sitze, auf den blinkenden Cursor starre und darauf warte (und hoffe), dass mir ein paar brauchbare Worte einfallen.

Meist vergebliche Liebesmüh, denn die bittere Realität ist, dass es mir momentan an allem mangelt, was unabdingbar ist für den Kraftakt »Roman schreiben«: Wille, Entschlossenheit, Ausdauer, Fantasie … Freude an sich. Selbst kurze Blog-Beiträge wie dieser sind Schwerstarbeit.

Da nimmt man gerne sämtliche verfügbaren Ausreden her – auch wenn sie noch so abwegig sind. Zwar hilft das für den Moment, aber in langen Nächten ohne Schlaf (mit denen ich gesegnet bin), holt mich das Dilemma immer schnell ein; macht mir schlechte Gefühle – und ein schlechtes Gewissen, weil ich all das, was mich seit Jahren trägt, so leichtfertig schleifen lasse.

Okay, dachte ich mir, wenn es mit dem neuen Roman einfach seit Wochen nicht vorwärts geht, weil sich immer wieder schwarze Löcher im Plot auftun, muss eine Alternative her.

Wie wäre es mit einer Anthologie? Diese Frage hat mich eine Weile beschäftigt, dann habe ich die Idee für gut befunden und mir meine Kurzgeschichten-Sammlung vorgenommen. Einige dieser Geschichten waren der Grundstein für ganze Romane, andere wichtige Bausteine und einige fristeten bis jetzt ein unbeachtetes Dasein. Dieses Projekt hält mich zurzeit über Wasser; sorgt dafür, dass das Schreiben nicht ganz aus meinem Leben verschwindet. Und während ich an dieser Anthologie arbeite, rührt sich tief drin hin und wieder der Wunsch, mich auch wieder mit dem Roman-Manuskript zu beschäftigen. Wer weiß …

Christa Lieb © (04:15 h)

PS: Sonntagmorgen. Noch ist es angenehm warm. Wir unternehmen einen Ausflug per Rad, bevor die Hitze kommt. Viele schöne Eindrücke säumen den Weg: Ein Getreidefeld mit einer duftigen Umrandung aus Kornblumen; gesprenkelt mit leuchtend roten Mohnblüten. Hinter mir schnattert Valeska ohne Unterlass mit ihrem Opa, in der Luft stehen zwitschernde Lerchen, in der Ferne ruft ein Kuckuck. In solchen Momenten ist das Leben eine einzige Freude.

Christa Lieb (10:50 h)

Autor: Christa Lieb

 

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