schreib(t)räume

Christa Lieb – Autorin

15. November 2015
von Christa Lieb
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Lesefrüchtchen

nous sommes paris

Foto: chrilie ©

Bleierne Zeit

Fragen
zu den immer
gleichen Dingen
fluten durch
meine Gedanken
Ohne Ziel
lähmen sie mein Sein –
Bleierne Zeit …

Christa Lieb ©

10. November 2015
von Christa Lieb
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Einfluss

Eine geschenkte Stunde. Kann ich sie nutzen?

Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie sehr persönliche Befindlichkeiten meinen Schreibprozess beeinflussen. Leider meist im negativen Sinn. Treten atmosphärische Störungen auf, braust ein Gefühlsorkan durch meine Gedanken. Dann geht nichts mehr. Das ist lästig und dilettantisch. In solchen Momenten frage ich mich, ob die Vielschreiber/innen, die jedes Jahr mindestens ein neues Buch auf den Markt werfen, irgendwo einen Schalter haben, mit dem sie all diese Störfaktoren einfach ausknipsen können? Wenn ja, dann will ich wissen, wo sich dieser Schalter befindet.

Gerade jetzt sollte mir z. B. einfallen, wie meine Protagonistin den Tag in ihrem Strandhaus am Pazifik verbringt. Stattdessen suche ich nach Antworten ganz anderer Art. Wie schon gesagt: lästig und dilettantisch. Vielleicht sollte ich aber auch ganz einfach nachsichtiger mit mir sein. Mein Kopf ist schließlich auf typisch November programmiert: Nebel, Regen, Kälte, Tristesse. Was kann er schon dafür, wenn es stattdessen nahezu frühlingshaft zugeht, das Thermometer 19 ° anzeigt und die Rosen blühen? Endlich. Da sind die positiven Funken! Wie wunderschön es da draußen ist. Ich sollte dieses außergewöhnliche Geschenk der Natur genießen, etwas Sinnvolles, Befriedigendes, Wohlbefinden erzeugendes tun: Schreiben … und zwar an meinem Manuskript.

Gute Vorsätze. Der Wille ist (auch) da. Es kann also losgehen. Dann geh ich jetzt mal meine Muse wecken. Mister Zweifel reibt sich schon genüsslich die Hände …

20. Oktober 2015
von Christa Lieb
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Lesefrüchtchen

HerbstImpressionen

Gestern tanzten Regentropfen
auf schwarzem Asphalt
Heute schlecken Sonnenstrahlen
Nebelreste von feuchten Wiesen
Im Wald riecht es nach Pilzen
und modrigem Holz
Blätter fallen in einem
gewaltigen Farbenrausch
auf welkes Gras
Herbst … Ende und Anfang
Die Natur wirft Ballast ab
Schafft Platz für Neues

Text und Fotos: Christa Lieb ©

 

12. Oktober 2015
von Christa Lieb
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Selfpublishing

Selfpublishing

Nach der Rückkehr aus dem Urlaub, hat mich die neue Ausgabe der »Federwelt« mit einer Sonderausgabe und einer Premiere überrascht: »der selfpublisher« – Deutschlands 1. Selfpublishing-Magazin. Endlich!, denke ich, und lege das umfangreiche Exemplar schweren Herzens wieder weg. Zuerst heißt es Koffer auspacken, Blumen gießen, Heizung einschalten und die für hessische Temperaturen notwendigen Klamotten anziehen. Heute, drei Tage später, habe ich mir endlich die Zeit genommen, die Ausgabe Artikel für Artikel »durchzuarbeiten«. Und sie hält, was ich mir davon versprochen habe. Kaum ein Thema wird ausgelassen:

• Der Selfpublisher als Unternehmer
• Leser für ein E-Book finden
• Lektorat für Selfpublisher
• Das Buchcover
• Erfolgschancen dank Metadaten
• Die zehn besten Schreibtools

Um nur ein paar zu nennen.

Nachdem ich mich durch die durchweg gescheiten, informativen Beiträge gelesen habe, schwirrt mir der Kopf. Und ich gestehe, manche »erhobene Zeigefinger« ließen mich zuweilen schlucken (wenn es z. B. darum geht, welchen Verkaufspreis ein Neuling für sein Buch verlangen kann/darf). Alles in allem empfinde ich Genugtuung, dass Selfpublisher endlich angemessen wahrgenommen werden. Sie sind auf der Buchmesse präsent. Sie organisieren sich in Gruppen und Verbänden und in Sozialen Netzwerken. Amazon verleiht auf der Buchmesse zum ersten Mal den Kindle Storyteller Award. Doch bei all der Euphorie darf nicht vergessen werden, dass Selfpublisher nach wie vor von vielen Dingen ausgeschlossen sind. Und wenn sich Michael Wäser am Ende seines aufschlussreichen Artikels die leise (und wohl auch bange) Frage stellt, ob sein Ausflug in die Selfpublisher-Welt ihm eventuell schadet, wird mir klar, dass die Augenhöhe noch längst nicht erreicht ist.

Christa Lieb ©

PS Doch bei all den Fragen nach der besten Marketing-Strategie, Fragen nach dem Wie und Was, dem Run nach Aufmerksamkeit, bitte nicht das Wichtigste vergessen: Das Schreiben …

»Federwelt«

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16. September 2015
von Christa Lieb
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Lesefrüchtchen

Appetithäppchen II …

Cover

… Die Sommerhitze hatte die Stadt fest im Griff. Unnachgiebig krallte sie sich in jeder Mauerritze fest und der dunkle Straßenbelag war an manchen Stellen klebrig wie durchgekauter Chewing Gum …

***

… Was suchte sie hier? Was hoffte sie zu finden? Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sich am Druck auf ihr Herz nichts geändert, ihre Flucht vor den Problemen keine Linderung gebracht hatte …

***

… Vergessen war die Schönheit der Natur. Sie spürte nur noch die eisige Kälte an ihrem Körper, sah die rostigen Stellen am Bug des Schiffes. Der Tag hatte seinen Glanz verloren …

***

Cover

… Unterhielten sich die Seelen der vielen Toten, die die Bay schon gefordert hatte, über ihn? Diskutierten sie darüber, ob sie ihn in ihrer Mitte aufnehmen sollten? Ziert euch nicht so, ihr könnt mich haben, war sein letzter Gedanke …

 

 

 

Christa Lieb ©
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10. September 2015
von Christa Lieb
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»Ja, aber …« Oder »Wie setze ich Prioritäten?«

»Ja, aber …« Oder »Wie setze ich Prioritäten?«

Heute bin ich mal wieder auf Konfrontationskurs. Gefallen muss mir das nicht; stelle ich doch so ziemlich alles infrage, was mich in den letzten Tagen intensiv beschäftigt hat.

Ein Buch ist fertig, ich bin stolz darauf, es geschafft zu haben und nun Coversoll es an die Leser gebracht werden. Denkt und sagt sich einfach, ist es aber nicht. Denn jetzt beginnt die große Stunde der »Zeitfresser«, auch bekannt als »Social Media«. Ich poste, twittere, hänge die Nachricht an die große Glocke … Eine nicht ganz ungefährliche Gratwanderung. Wann ist es zu viel mit den Hinweisen, der Eigenwerbung? Wann beginnen die User damit, diese Posts augenrollend weg zu klicken? Meine Erfahrung sagt mir: Sehr schnell. Fakt ist aber: Ohne Werbung geht gar nichts. Also überlege ich mir, was ich noch tun könnte, um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Und da wächst in meinen Gedanken eine neue Idee. Zuerst versuche ich, sie zu ignorieren. Vergebens. Wenig später hat sie mich am Haken. Trailer auf deiner Website und auf YouTube. Das machen alle. Wirklich alle? Na ja, probieren kann man’s ja mal, denke ich, schalte mein Hightech-Gerät ein und lande unweigerlich bei iMovie. Toll, denke ich. Die Möglichkeiten werden dir auf dem silbernen High-Tablet serviert, also nutze sie!

Die ersten Versuche scheitern jämmerlich und meine anfängliche Euphorie schrumpft von Versuch zu Versuch auf ein kümmerliches Nichts. Aber ich kenne da ja diesen großen, weisen IT-Jedi mit den magischen Fingern, der mir schon so manche Erleuchtung gebracht hat. Und genau so ist es gekommen. Klick und Klick, und … oh Wunder … das erste Filmchen flimmert über den Monitor. Nicht perfekt, aber weit mehr, als ich mir in der kurzen Zeit erhofft hatte.

Jetzt gibt es kein Halten mehr. Anstatt mit meinem neuen Manuskript voran zu kommen, verbringe ich ab diesem Moment jede freie Minute mit iMovie. Ich kann nicht mehr damit aufhören, ständig neue Trailer zu produzieren. Und es klappt immer besser. Ich unterlege sie mit meiner Lieblingsmusik und berausche mich an den erzeugten Emotionen. Bis das laute HALT kommt. »Du kannst auf keinen Fall einfach irgendwelche Musiktitel verwenden« sagen mein großer, weiser IT-Jedi und mein gesunder Menschenverstand unisono. »Ich wollte doch nur mal sehen, wie …« beruhige ich die Gemüter und mache mich auf die Suche nach lizenzfreien Musiktiteln. Der Weg DSCI0032führt über riesige Berge unüberschaubaren Gerölls; bestehend aus mehr oder weniger genussvollen Tönen. Allein die vielfachen Verwendungsvorschriften sind gefährlicher als jede Gletscherspalte. Und wer will da schon hineinfallen? Um auf der sicheren Seite zu sein, verkaufe ich (mal wieder) ein Stück meiner Seele, eröffne einen Google-Account, mit all seinen Fallstricken, bekomme so Zugang zum »absolut sicheren« YouTube-Musikarchiv und werde endlich fündig. Will heißen, ich wähle die kleinsten Übel.

Jetzt bin ich ziemlich erschöpft und komme zu dem Fazit: 1:25 Minuten können besoffen machen, aber der Kater danach ist garantiert …

Christa Lieb ©

 

 

 

 

8. September 2015
von Christa Lieb
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Kalender 2016

Ich mag es kaum glauben, aber in drei Monaten sitzen wir mit Kerzenschein und einer guten Tasse Tee im warmen Zimmer und freuen uns auf Weihnachten. Höchste Zeit, sich Gedanken über Geschenke zu machen.

Nach der letztjährigen Pause habe ich für das neue Jahr wieder einenDeckblatt_2016 Kalender mit eigenen Fotos und Lyriks erstellt. Format und Preis wie gehabt (21 x 21 cm, seidenmatt, Selbstkostenpreis 13,00 Euro). Bei Interesse bitte rechtzeitig bei mir melden.

Christa Lieb ©

 

31. August 2015
von Christa Lieb
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Der letzte …

Der letzte …Hibiscus

… Sommertag. Das behaupten zumindest seit Tagen die neunmalklugen Wetterfrösche. Es

liegt also Abschied in der Luft. Ich sitze an meinem Schreibtisch und schaue in einen Garten voller schier überbordender Natur. Rosen und Hibiskus blühen, der Rasen hat neue Hoffnung geschöpft und zeigt nach den letzten sanften Regengaben neues Grün. Nur die Blüten der Hortensien präsentieren sich bereits in morbider Schönheit und lassen erahnen, dass der Herbst vor der Tür steht. Das war er also, der Sommer 2015. Kraftvoll und heißblütig hat er uns über Wochen verwöhnt und mich – ich gebe es freimütig zu – manchmal auch leiden lassen. Winterkinder sind wohl nicht gemacht für karibische Temperaturen.

Jetzt heißt es den Blick schärfen für Neues. Ich bin mir sicher, auch der Herbst wird seinen Reiz haben, uns Überraschungen bescheren, uns lächeln lassen und mit prallen Früchten erfreuen. Mich persönlich hoffentlich mit vielen neuen Geistesblitzen; damit es vorangeht mit dem neuen Projekt.

Ehe mich Wehmut erfasst, werde ich jetzt die zurzeit wichtigste Datei öffnen und mal sehen, was mich in der imaginären Welt erwartet.

Christa Lieb ©